Friday, 03.11.2017 - Saturday, 04.11.2017

Über 1000 Besucher versammelte das I. Deutsch-Russische Kreativwirtschaftsforum ART-WERK 2017 in Moskau

Am 3. und 4. November fand in Moskau das I. Deutsch-Russische Kreativwirtschaftsforum ART-WERK 2017 statt.

An dem Forum, das von der Friedrich-Ebert-Stiftung in Russland zusammen mit der Agentur „Creative Industries“ und DI Telegraph organisiert wurde, brachte über 60 Speaker aus Deutschland und Russland sowie über 1000 Akteure der Kreativwirtschaft und interessierte Moskauer zusammen. Außerdem präsentierten 25 russische und deutsche Unternehmen und Organisationen im Rahmen der Ausstellung kreativer Projekte ihre Tätigkeit.

„Als Dialogagentur und globaler Think Tank fördern wir den Dialog und den Austausch zwischen Deutschland und Russland schon seit vielen Jahren, auch über Fragen der internationalen Zusammenarbeit und über zentrale gesellschaftliche Entwicklungstrends. Es gibt wohl keinen anderen Bereich, in dem die inhaltlichen Überschneidungen, die Probleme und die möglichen Strategien für deren Lösung so nah sind, wie im Themenbereich der Kreativwirtschaft. Das betrifft in erster Linie die Fragen der Stadtentwicklung“, sagte Mirko Hempel, der Leiter der Friedrich-Ebert-Stiftung in Russland, in seiner Eröffnungsrede.

Tatsächlich wurde die Rolle der Kreativwirtschaft für die Stadtentwicklung breit diskutiert. Ihre Strategien zur Förderung der Branche stellten Leipzig, Mannheim und Düsseldorf vor. Der Oberbürgermeister von Mannheim Peter Kurz, der schon seit mehreren Jahrzehnten in die Kreativwirtschaft investiert, betonte: „Die Kreativwirtschaft wird immer wichtiger für die postindustrielle Welt, denn genau die Branche sorgt für die Attraktivität unserer Städte für die Unternehmer und Arbeitnehmer. Deshalb ist es wichtig, in die Kreativwirtschaft zu investieren.“ Elena Zelentsova, Vize-Präsidentin und Leiterin für Entwicklung öffentlicher Räume der Skolkovo Foundation, stimmte ihm zu und unterstrich die Bedeutung des Forums ART-WERK für das Fachpublikum: „Kreativwirtschaft ist ein integratives Thema, das Business, öffentliche Räume und Humankapital betrifft.“

An den zentralen Podiumsdiskussionen des Forums, die dem wirtschaftlichen und Exportpotenzial der Branche gewidmet waren, nahmen unter anderem Dr. Nils Schmid, Mitglied des Bundestags, und Sergey Morozov, Gouverneur des Gebiets Uljanowsk, teil. Als Partner dieser Sessions trat das Zentrum für Strategische Entwicklung (CSR) auf. „Immer verfolge ich mit einem großen Interessen das, was unsere deutschen Kollegen machen, denn sie arbeiten sehr konsequent, systematisch und strategisch. Wir sind hier natürlich ganz anders und können Einiges von ihnen lernen“, meinte Natalya Trunova, Leiterin des Bereiches „Entwicklung öffentlicher Räume“ des CSR.

Darüber hinaus diskutierten deutsche und russische Speaker des Forums über Mode- und Eventindustrie, die Zukunft kreativer Berufe, die Bedeutung der Kreativcluster und neue Tendenzen in der Musikwirtschaft sowie über die Perspektiven der Branche in den kommenden Jahren.

Die Direktorin des Kulturzentrums ZIL Elena Melvill bemerkte, dass die „Kreativwirtschaft ständig von Innovationsdrang angetrieben wird“. Der Trend, der uns ihrer Aussage nach erwartet, liegt in der Digitalisierung der Kreativwirtschaft, also dem Wechsel von der Warenproduktion zu digitalen Produkten und Dienstleistungen.

Das II. Deutsch-russische Kreativwirtschaftsforum ART-WERK 2018 findet im Herbst 2018 in Moskau statt. Die genauen Daten und der Veranstaltungsort sowie die Informationen zur Teilnahme an der Ausstellung kreativer Projekte im Rahmen des Forums werden später bekannt gegeben.